Famport – Jobvermittlung für Fachkräfte in Elternzeit

Während der Elternzeit erwerbstätig sein, sich selbstständig machen. Mit Famport finden Mütter und Väter familienbewusste Auftraggebende.

Nicole Beste-Fopma
Journalistin & Autorin

Der Fachkräftemangel macht vor keinem Unternehmen halt. Große Unternehmen bzw. Konzerne können das teilweise noch abfedern. Sie haben die Möglichkeit mit hohen Gehältern und anderen Vergünstigungen Mitarbeitende für sich zu gewinnen oder an sich zu binden. Kleine Unternehmen nicht. Sie sind die Verlierer*innen im Kampf um die besten Arbeitnehmenden.

Gleichzeitig gibt es zahlreiche insbesondere Mütter aber auch zunehmend Väter, die während ihrer Elternzeit entweder den beruflichen Anschluss nicht verlieren wollen oder sich von Zuhause aus etwas dazu verdienen wollen. In aller Regel gut qualifizierte Mütter und Väter – Fachkräfte, die dem Arbeitsmarkt zwar zur Verfügung stehen, die aber die Betreuung ihrer Kinder nicht mit starren Arbeitszeiten vereinbaren können oder wollen. Für all die kleinen Unternehmen auf der Suche nach Fachkräften und all die qualifizierten Mütter und Väter in Elternzeit wurde Famport entwickelt. Eine Plattform, die Arbeitsuchende und Arbeitgebende zusammenbringt.

Wie seid ihr auf die Idee zu Famport gekommen?

Als wir littlehipstar gegründet haben, haben wir nach Leuten gesucht, die uns bei kleineren Aufgaben helfen, wie z.B Fotos hochladen, SEO-Texte schreiben, also haben wir nach Studenten oder Praktikanten gesucht, aber die passten einfach nicht zum Thema Babys und Kinder. Aus dem Grund haben wir uns an Mütter gewandt, die zu Hause waren und Interesse an ein paar Stunden Arbeit hatten. Wir haben in einer Woche über 300 Bewerbungen erhalten und konnten drei Mütter anstellen. Aber die 297, die sich gemeldet hatten, gingen mir nicht aus dem Kopf!

Was unterscheidet Euch von einer konventionellen Jobvermittlungsplattform?

Unsere Plattform ist ausschließlich für Minijobs gedacht. Wir bringen nur Unternehmen und Eltern zusammen, die an geringeren Arbeitsstunden interessiert sind.

Welche Profile findet man vorrangig auf Famport?

Menschen, die zum Beispiel in der Vergangenheit Karriere gemacht haben oder vielleicht sogar ihre Karriere aufgeben mussten, als sie Kinder bekommen haben, und die den Schritt zurück ins Berufsleben gehen möchten – nur mit mehr Flexibilität.

Kann sich jede Mutter/ jeder Vater auf Famport anmelden?

Natürlich! Wir haben Anmeldungen von Eltern unterschiedlicher Herkunft, Kulturen und Berufe erhalten. Umso vielfältiger der Bewerberpool ist, umso besser!

Ist der Stundensatz einheitlich oder Verhandlungssache?

Der Stundensatz ist zwischen Bewerber und Unternehmen verhandelbar, darf aber als Minijob nicht mehr als insgesamt 520 EUR pro Monat betragen.

Wie viele Mütter und Väter habt Ihr seit der Gründung schon vermittelt?

Bisher befanden wir uns in eine Beta-Phase innerhalb unseres Unternehmens – aber fast ein Drittel unserer Mitarbeiter hat mit einem Minijob angefangen. Wenn unser Unternehmen in nur einer Woche 300 Bewerbungen erhalten hat, sind wir zuversichtlich, dass wir diese Zahl auf Hunderte oder sogar Tausende erhöhen können, wenn wir andere Unternehmen einbeziehen.

Wie viele sind nach der Elternzeit bei dem Unternehmen geblieben?

Alle! Teilweise noch (oder wieder!) in Elternzeit, teilweise nicht mehr als Mini Job sondern mit einem höheren Stundenanzahl im Monat oder sogar Vollzeit.

Können sich eigentlich auch Eltern auf der Plattform bewerben, die nicht in Elternzeit sind, sondern sich grundsätzlich dafür entschieden haben, bei den Kindern zuhause zu bleiben?

Klar! Das Programm richtet sich an alle, die Beruf und Familie jonglieren.

Ist so ein Portal wie das Eure vielleicht sogar die „Zukunft der Arbeit“? Also arbeiten in Projekten/Phasen, so wie es gerade zur Lebensphase passt.

Davon sind wir fest überzeugt. Das ist nicht nur die fairste Lösung, sondern unserer Erfahrung nach auch die effizienteste, und sie ermöglicht es den Experten, Experten zu bleiben, ohne eine größere Karrierepause einlegen zu müssen.

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