Worauf Väter achten sollten, wenn sie Elternzeit einreichen

Je länger Väter in Elternzeit gehen, desto besser sollten sie vorbereitet sein. Wir verraten, worauf esn ankommt.

Nicole Beste-Fopma
Journalistin & Autorin

Immer mehr Väter nehmen immer länger Elternzeit, um sich in den ersten Monaten um ihr Kind zu kümmern. Anders als bei werdenden Müttern ist es bei werdenden Väter noch nicht "normal", dass sie mehr als die zwei "Partnermonate" in Elternzeit gehen. Auch ist der Kündigungsschutz bei werdenden Vätern ein anderer als bei Schwangeren. Um so wichtiger, genau zu wissen, worauf man als Mann achten muss, wenn man in Elternzeit gehen möchte.

Den Chef so früh wie möglich informieren!

Je früher die Vorgesetzten informiert werden, desto leichter lassen sich Dinge regeln, die es bislang so vielleicht noch nicht gab.

Aber Achtung

Für einen werdenden Vater greift der Kündigungsschutz erst acht Wochen vor seiner Elternzeit. Seine Entscheidung muss er aber spätestens sieben Wochen vor seinem Antritt bekannt machen. Rechtlich gesichert ist also nur ein Zeitfenster von einer Woche. Die verbleibenden sieben Wochen, insbesondere wenn es sich um eine anspruchsvolle Tätigkeit handelt und wenn mehr als nur die zwei Partnermonate genommen werden, sind in aller Regel zu kurz, um alle zu regeln.

Risikominimierung

Diese Unsicherheit kann minimiert werden. Hör Dich am besten im Kollegenkreis um: Wer hat in der Vergangenheit welche Erfahrungen gemacht? Wie steht der/die Vorgesetzte zur Elternzeit?

Vorbereitung ist alles

Auch wichtig ist die Vorbereitung auf das Gespräch. Unabhängig davon, ob zwei oder zwölf Monate Elternzeit geplant sind. Am Besten ist es, wenn Du Dir schon vor dem Gespräch genau überlegt, wer im Team welche Aufgaben übernehmen könnte. Was kannst Du eventuell auch aus der Elternzeit heraus noch erledigen. Wirst Du während Deiner Elternzeit für Rückfragen erreichbar sein oder planst Du Dich ausschließlich und ohne Ablenkung durch den Job um das Kind zu kümmern. Planst Du mehr als zwei Elternzeit zu nehmen, kann es Sinn machen, zumindest für ein paar Stunden pro Woche zu arbeiten. So hältst Du den Kontakt zum Unternehmen aufrecht und kannst den Kernbereich Deiner Aufgaben weiterhin erledigen. Außerdem kannst Du so eher sicherstellen, dass Du nach der längeren Elternzeit an deinen alten Arbeitsplatz zurückkehren kannst.

Zur Vorbereitung gehört aber selbstverständlich auch das Gespräch mit der Partnerin. Vor dem Gespräch mit dem/der Vorgesetzten muss geklärt sein, wer wann und für wie lange in Elternzeit geht. Solltest Du während der Elternzeit stundenweise arbeiten wollen, muss für diese Zeit die Partnerin beim Baby oder eine Betreuung sichergestellt sein.

Je besser vorbereitet Du in das Gespräch gehst, desto mehr Wind kannst Du deinem/deiner Vorgesetzten aus den Segeln nehmen und mögliche Befürchtungen zerstreuen. Du machst damit aber auch deutlich, dass es Dir nicht egal ist, was während Deiner Elternzeit aus Deinen Aufgaben wird.

Bedenken bei Vorgesetzten ausräumen

Insbesondere Männer müssen bei der Einreichung ihrer Elternzeit auf Überraschungen vorbereitet sein. Ganz besonders dann, wenn es sich um eine längere Elternzeit handelt. Es kommt leider noch immer vor, dass Vorgesetzte darauf enttäuscht reagieren. Dann kommen schon mal Sprüche wie: „Ich weiß ja, dass das Ihr gutes Recht ist, aber von Ihnen habe ich mehr Engagement für die berufliche Entwicklung erwartet.“ „Eigentlich wollte ich Sie für eine Beförderung vorschlagen, aber so…“ Sollte so ein Spruch kommen, ist es wichtig, der Führungskraft klar zu machen, dass Elternzeit und das damit verbundene familiäre Engagement keine verlorene Zeit ist. Ganz im Gegenteil. Die Elternzeit ist eine hervorragende Möglichkeit, neue Erfahrungen zu machen und soziale Kompetenzen sowie organisatorische Fähigkeiten zu stärken.

Bildnachweis: Pexels – Tatiana Syrikova

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