Was Betriebe bieten müssen, um im Jahr 2023 Fachkräfte anzuziehen und zu binden

Bessere Benefits im Handwerk

David Cordes
Recruiting-Experte

Seit mehreren Jahren ist der Personalmangel ein ständiger Begleiter des Handwerks. Zahlreichen Unternehmen gelingt es nicht, freie Stellen zu besetzen, während die Wartezeiten für Aufträge immer länger werden. Zusammen mit der aktuellen Energiekrise ergibt sich ein perfekter Sturm, der Handwerksbetriebe um ihre Existenz bangen lässt.

Zwar versuchen Betriebe bereits allerhand, Fachkräfte ins Haus zu locken – jedoch scheitert die Mehrheit der Maßnahmen daran, dass sie ihre Zielgruppe verfehlen, wie David Cordes feststellt. Der Recruiting-Experte betreut Handwerksbetriebe, die genau dieses Problem haben, und hilft ihnen bei der Suche nach nachhaltigen Lösungen. Was er dabei gelernt hat und welche Benefits aktuell am gefragtesten sind – das verrät er im folgenden Expertenbeitrag.
Sicherheit geht vor – auch bei der Wahl des Arbeitgebers

Schon lange ist klar: Unternehmen müssen mehr bieten als nur ein gutes Gehalt. Arbeitnehmer haben heute mehr Optionen denn je – nicht zuletzt, weil überall Personal fehlt. Will ein Handwerksunternehmen sich vor der Personalnot retten, muss es sich also aktiv mit den Stellschrauben befassen, die die Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern antreiben.

Ganz grundsätzlich sollte Arbeitnehmern daher vermittelt werden, dass ihr Lebensunterhalt gesichert ist. Um dies zu signalisieren, bietet es sich an, im Employer Branding die Faktoren hervorzuheben, die das eigene Unternehmen zukunftssicher machen. Arbeitet man seit Langem mit renommierten Partnern und Kunden, zeugt das von Glaubwürdigkeit und Stabilität. Ebenso vermittelt es Beschäftigten Sicherheit, wenn sie nachvollziehen können, dass ständig Nachfrage nach den Leistungen des Unternehmens besteht.

Nur der „Handwerksbetrieb der Zukunft“ zieht die besten Fachkräfte an

Auch Digitalisierung bietet nicht nur wirtschaftlich einen nachweislichen Mehrwert, sondern wird auch von Beschäftigten zunehmend eingefordert. Gerade die jüngere Generation kann sich kaum noch vorstellen, in einem Unternehmen zu arbeiten, das wichtige Anweisungen und Auftragsdetails noch immer auf Papier festhält. Hinzu kommt, dass digitale Hilfsmittel eine bessere Koordination von Abläufen und damit eine höhere Arbeitseffizienz ermöglichen – dies wiederum senkt den Frustfaktor und sorgt für zufriedenere Mitarbeiter.

Gleichzeitig muss ein Handwerksunternehmen zeigen, dass es sich ständig weiterentwickelt und seine Angebotspalette zukunftsfähig aufstellt. Die Arbeit an Projekten, die zu einer höheren Nachhaltigkeit beitragen, bietet dafür einen guten Aufhänger. Bildet das Unternehmen zusätzlich dazu seine Mitarbeiter aktiv weiter, um mit dem technologischen Fortschritt in der Branche Schritt zu halten, zeigt es eine zukunftsorientierte Einstellung, die es als Arbeitgeber für Fachkräfte interessanter macht.

Loyalität nicht voraussetzen, sondern aktiv kultivieren

Damit Mitarbeiter sich einem Betrieb zugehörig fühlen, müssen zweierlei Voraussetzungen erfüllt sein. Einerseits müssen sie sich mit den Kollegen gut verstehen. Der Arbeitgeber kann dazu beitragen, indem er Teambuilding-Events aktiv unterstützt. Schließen Mitarbeiter Freundschaften innerhalb derselben Abteilung, kommen sie gerne zur Arbeit. Dies verbessert langfristig das Betriebsklima und liefert somit etwas, das auch im Employer Branding als Mehrwert präsentiert werden kann.

Ebenso sollte der Arbeitgeber direkt zur Entlastung seiner Beschäftigten beitragen, indem er zusätzlich zum regulären Gehalt weitere Leistungen anbietet. Solche emotionalen Lohnbestandteile wie Gesundheitsförderung, Firmenwagen und Gutscheine kommen den Bedürfnissen der Arbeitnehmer entgegen, die das Unternehmen mit Loyalität zurückzahlen. Ferner vermitteln sie einen Eindruck von Hochwertigkeit, die Bewerber anzieht.

Bildnachweis: Pexels – Anna Shets

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