Kinderbetreuung Zuhause

So gelingt die Gewöhnung an die Betreuungsperson in den eigenen vier Wänden.

Nicole Beste-Fopma
Journalistin & Autorin


Egal ob Du Dein Kind zuhause, bei einer Tagespflegeperson oder in der Kita betreuen lässt, immer muss es erst an die neue Situation gewöhnt werden. Aber wenn Du Dein Kind zuhause betreuen lässt, muss sich nicht nur Dein Kind um-, auch die Betreuungsperson muss sich eingewöhnen. Mit unseren Tipps und Ratschläge kann jetzt fast nichts mehr schiefgehen.  

Das Kennenlernen


Im ersten Schritt sollte es zunächst einmal um ein gegenseitiges Kennenlernen gehen. Ist die Kinderbetreuer/in Dir sympathisch? Kannst Du Dir vorstellen, Dein Baby, Kleinkind oder auch schon älteres Kind bei ihr zu lassen? Gegenseitige Sympathie ist unerlässlich. Du musst ein gutes Gefühl haben, wenn Du Dein Kind „fremd“betreuen lassen. Dein Kind merkt es, wenn Du skeptisch bist und die Skepsis wird sich übertragen.

Die Sache mit dem schlechten Gefühl
Nicht jedes schlechte Gefühl hat unbedingt mit der Kinderbetreuung zu tun. Das Kind in (zunächst) fremde Hände zu geben, ist per se ein großer Schritt. Versuche, so neutral wie möglich an die Sache heranzugehen. Wenn Du ein gutes Gefühl hast, beobachte genau, wie die/der Kinderbetreuer:in auf das Kind zugeht. Meistens zeigt sich dabei schon, ob beide miteinander auskommen werden.

Die Eingewöhnungsphase


Um es gleich vorab zu nehmen: Eine Eingewöhnung verläuft nur in den seltensten Fällen problemlos. In aller Regel fremdeln die Kleinen. Insbesondere im Alter zwischen sechs Monaten und zwei Jahren. Das bedeutet aber nicht, dass die Kinderbetreuung nicht die richtige ist. Umso wichtiger ist es nur, dass Du Dir, Deinem Nachwuchs und der neuen Betreuungsperson ausreichend Zeit für die Eingewöhnung gibst. Rechne mit bis zu vier Wochen. Das gilt für das Baby genauso wie für das Klein- oder Schulkind.

Die Neue immer im Blick


Vereinbare mit der Betreuungsperson während dieser Wochen mehrere Termine von einer bis mehrere Stunden. Während der ersten drei bis vier Termine solltest Du anwesend sein. Achte aber darauf, dass die neue Bezugsperson immer im Blickfeld ist, wenn Du Deinen Nachwuchs beispielsweise wickeln oder füttern. So gewöhnt Dein Kind sich daran, dass diese Aufgaben zukünftig auch von einer anderen Person übernommen werden können.

Gemeinsames Spielen


Ist das Kind schon älter, sollte die Kinderbetreuer/in ihm Spielangebote machen, um so eine Vertrauensbasis aufzubauen. Bedenke aber, dass diese erste Zeit auch für die Betreuungsperson eine Zeit der Eingewöhnung ist. Sie muss sich mit den Gepflogenheiten in Deinem Haus vertraut machen. Muss lernen, welche Regeln gelten, welche Rituale Ihr in der Familie habt und sie muss lernen, wo sich was befindet.

Die Trennungsphase


Erst wenn sich beide etwas aneinander gewöhnt haben, könnt Ihr in die Trennungsphase übergehen. Für das Kind ist der Ablösungsprozess sanfter, wenn die Betreuungsperson immer nur zeitweise die Betreuung übernimmt. Es ist daher sinnvoll, beide zunächst nur kurz alleine zu lassen. Versuche es, indem Du beispielsweise in ein Nebenzimmer gehst. Fängt das Kind an zu weinen, folge nicht Deinem Instinkt und kommen gleich wieder zurück. Gib der Betreuerin bzw. dem Betreuer die Gelegenheit, das Kind zu beruhigen. Schreite nur ein, wenn das Kind sich über einen längeren Zeitraum nicht beruhigen lässt. Wichtig ist nur, dass das Kind weiß, dass Du immer wieder kommst.

Sobald Du und die Betreuungsperson den Eindruck habt, dass eine längere Abwesenheit möglich ist, kannst Du auch mal das Haus bzw. die Wohnung verlassen und einkaufen gehen oder andere Erledigungen machen. Orientiere Dich dabei aber immer am Kind. Hilfreich für alle Beteiligten ist es, wenn die Verabschiedung immer nach dem gleichen Ritual verläuft. Das gibt dem Kind eine Sicherheit. Geh auf keinen Fall, ohne Dich zu verabschieden. Auch wenn es schwer fällt und das Kind weint. Muss das Kind feststellen, dass Du plötzlich nicht mehr da bist, kann es sein, dass es Dich zukünftig nicht mehr aus den Augen lassen wird und sich nur noch mehr an Dich klammert.

Die Abschlussphase


Geschafft! Jetzt kannst Du entspannt zur Arbeit gehen. Die Kinderbetreuerin und Dein Nachwuchs werden bestens miteinander auskommen.

Sollte doch ein Notfall eintreten, achte darauf, dass folgende Informationen immer in Reichweite sind:
Handynummer der Mutter und des Vaters
Telefonnummer einer weiteren Bezugs-/Vertrauensperson
Telefonnummern aller Ärzte und Notdienste
Wo ist der Ersatzschlüssel deponiert.

Bildnachweis: Pexels – Mart Productions

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